Karlshorster Imkerei
Ein großes Thema ist die Varroamilbe. In den 80er Jahren aus Südostasien ein-
geschleppt, richtet sie seitdem viel Schaden in den Bienenvölkern an, da die
europäische Honigbiene bislang kaum Resistenzen entgegenzusetzen hat.
So ist man als Imker verpflichtet,
im Sinne der Bienengesundheit
Maßnahmen zu ergreifen, wobei
die Qualität des Honigs nicht be-
einträchtigt werden darf.
In Trachtzeiten wird die Varroapopulation biomechanisch durch die Entnahme
verdeckelter Drohnenbrut niedrig gehalten, erst nach der Honigernte gehen wir
biochemisch vor. Im Herbst kommt 60%ige Ameisensäure zum Einsatz, die im
Stock verdunstet und keine Rückstände hinterlässt, sowie im Winter Oxal-
säuresirup in den brutfreien Völkern. Diese Medikamente, angewandt nach den
Empfehlungen der Arbeitsgruppe der deutschen Institute für Bienenforschung,
helfen sehr wirksam, die Bienen stark und gesund zu erhalten.
In ausgesuchten Völkern werden in unserer Imkerei seit 2018 versuchsweise
Bücherskorpione zur Varroabekämpfung eingesetzt. Hier wird komplett auf
Varroamedikamente verzichtet. Die mit den Bienen in Symbiose lebenden
Nützlinge sorgen auf natürlichem Wege für eine Dezimierung der Milbe.